Patientinnen und Patienten in Deutschland sind bereit, längere Anfahrtswege zu Kliniken in Kauf zu nehmen – sofern die Behandlungsqualität stimmt. Das zeigt eine Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg), das ein innovatives Planungsinstrument zur wohlfahrtsbasierten Krankenhausversorgung vorgestellt hat.
Am Beispiel von Lungenkrebsoperationen zeigt die Studie: Von derzeit 142 Kliniken wären aus Sicht der Patienten lediglich 19 Standorte notwendig, um eine optimale Versorgung sicherzustellen. Dabei würden sich die Ein-Jahres-Überlebensraten deutlich verbessern – von 89,1 Prozent auf 93,6 Prozent –, bei nur 14 Minuten zusätzlicher Fahrtzeit im Durchschnitt.
Grundlage der Analyse war eine Befragung von 1.000 Personen. Ergebnis: Qualität ist für viele wichtiger als Nähe. Rund 60 Minuten Anfahrt sind akzeptabel, wenn die Überlebenschancen steigen – erst bei über 2 Stunden nimmt die Bereitschaft spürbar ab.
Barmer-Chef Christoph Straub bezeichnet das neue Modell als „Blaupause für eine moderne, patientenzentrierte Versorgungsplanung“ – und fordert eine Neuausrichtung der Krankenhauslandschaft nach Qualitätskriterien und tatsächlichem Patienteninteresse.
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