Institut für Qualität und Transparenz
Annette Widmann-Mauz, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, stellte die Qualitätsinitiative der Bundesregierung vor. Im Zentrum stand das neue, in 2015 gegründete, Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen, kurz IQTIG. Das Institut sei gut für die patientenorientierte Versorgung und deren relevanten Qualitätsaspekte und stelle eine solide Basis dar, um den Gemeinsamen Bundesausschuss G-BA zu unterstützen, so Mauz. „der Nukleus, den wir für die neue Qualitätsoffensive der Bundesregierung brauchen“. Des Weiteren gehörten die Verzahnung von Qualitätssicherung und Krankenhausplanung, die qualitätsorientierte Vergütung mit Zu-und Abschlägen, deutlich konsequentere Qualitätsmessungen und Prüfungen sowie Mindestmengenregelungen zur neuen Qualitätsinitiative, denn die Qualität steige mit der Erfahrung. Beispiele seien die Erbringung hochkomplexer Leistungen, die Versorgung von Frühgeborenen oder auch der Kniegelenksersatz. Im Rahmen der Patientensicherheit sollen die Qualitätsberichte der Krankenhäuser patientenfreundlicher gestaltet und ein spezieller Berichtsteil für Patienten etabliert werden. Das Ziel sei, eine qualitätsvolle und hochwertige Gesundheitsversorgung in einer überalternden Gesellschaft sicherzustellen, so das Fazit der Staatssekretärin.
150 Referenten
Wie eine Steuerung unter Qualitätsgesichtspunkten gelingen kann, das wurde teilweise sehr kontrovers in der anschließenden Podiumsdiskussion diskutiert. Auch die Aufgaben und Projekte des IQTIG wurden lebhaft diskutiert. Zielgrößen in diesem Zusammenhang seien Praktikabilität, Effektivität und Justiziabilität, so der IQTIG-Direktor Dr. med. Christof Veit. Er umriss die Aufgaben des IQTIG, u.a. die Übernahme der Verfahren nach § 137 SGB V und der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung.
Erstmals wurde das Thema Personal und Führung in einem eigenen Themenstrang von Referenten und Teilnehmern intensiv diskutiert. Auf der Agenda standen u.a. die Themen Teilzeitarbeit und Qualität, Gewinnung und Integration ausländischer Fachkräfte sowie Standards guter Personalführung. Denn, so waren sich die in Berlin versammelten Fachleute sicher, ohne gutes Personal gibt es keine gute Qualität!
Insgesamt behandelten rund 150 Referenten in über 30 Veranstaltungen auf einem fachlich hohen Niveau die Themen Krankenhaushygiene, Qualitätsmanagement und Qualitätsmessung im Krankenhaus, Qualitätssicherung und Patientensicherheit.
Dr. med. Kirstin Börchers, Dezember 2015