Aktuelles zum Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen

 

Mehr Effizienz im Gesundheitswesen: Kanzler Scholz fordert Reformen ohne Leistungskürzungen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellte sich auf seiner Sommerpressekonferenz den Fragen der Journalisten.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat auf der traditionellen Sommerpressekonferenz in Berlin betont, dass das deutsche Gesundheitssystem effizienter werden muss, ohne jedoch die Leistungen für Versicherte zu kürzen. „Bei der Krankenversicherung und der Pflegeversicherung müssen wir alles machen, was man an Effizienzgewinnung zustande bringen kann“, sagte Scholz auf Nachfrage des Deutschen Ärzteblattes. Er unterstrich, dass Leistungskürzungen für ihn keine Option seien.

 

Scholz sieht in der Effizienzsteigerung auch das zentrale Thema der bevorstehenden Krankenhausreform. „Die Wirtschaftlichkeitsreserven der Krankenhäuser müssen genutzt werden. Mit der Krankenhausreform sorgen wir dafür, dass es eine hohe Zahl an Krankenhäusern in Deutschland geben wird, die die Vor-Ort-Versorgung leisten sowie die hohe Zahl an Spitzenkrankenhäusern, die erstklassige Medizin gewährleisten können.“

 

Ein besonderes Augenmerk legt Scholz dabei auf die Notfallambulanzen. Er betonte die Notwendigkeit, diese von Fällen zu entlasten, die keine echten Notfälle sind. Dafür soll die Kooperation zwischen Krankenhäusern und den ambulanten Praxen der Kassenärztlichen Vereinigungen ausgebaut werden.

 

Um die Finanzierbarkeit des Systems sicherzustellen, setzt Scholz auf eine hohe Beschäftigungsquote und eine starke Wirtschaft. „Wir müssen die Zahl der Beschäftigten hoch halten, insbesondere die, die Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Das garantiert die Finanzierungsstabilität unseres Wohlfahrtsstaates und unserer sozialen Sicherungssysteme.“

 

Diese Aussagen von Kanzler Scholz werden durch verschiedene Initiativen untermauert, darunter das Gesetz zur Gesundheitsdatennutzung (GDNG) und das Medizinforschungsgesetz, die bessere Bedingungen für die Pharmaindustrie schaffen. „Wir müssen alles tun, damit Deutschland technologisch vorne dran bleibt“, sagte der Kanzler.

 

Die Verknüpfung von Effizienz und hoher Qualität ist auch im Qualitäts- und Lean-Management im Gesundheitswesen ein wichtiger Ansatz. Effizienzgewinne und die Nutzung von Wirtschaftlichkeitsreserven sind zentrale Maßnahmen, die das Gesundheitssystem nachhaltig verbessern können, ohne dabei die Qualität der Patientenversorgung zu gefährden. Aus meiner langjährigen Erfahrung im Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen kann ich die Bedeutung dieser Effizienzmaßnahmen nur bestätigen und befürworten.

 

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/153100/Kanzler-Scholz-Keine-Leistungskuerzungen-aber-mehr-Effizienz-im-Gesundheitswesen

 

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Qualitätsmanagement fehlt oft im Rettungsdienst

Der Rettungsdienst in Deutschland steckt in einer „Systemkrise“ und benötigt dringend eine Reform.

ies geht aus einem Rechtsgutachten des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Udo Di Fabio hervor. Laut Di Fabio gibt es keine einheitlichen Qualitätsstandards und kein funktionierendes digitales Rettungsdienstsystem. Bagatellerkrankungen belasten zunehmend das Rettungswesen, und erhebliche regionale Qualitätsunterschiede zwischen Stadt und Land beeinträchtigen die Funktionsweise der Leitstellen.

Di Fabio sieht durch diese Qualitätsunterschiede das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit gefährdet und fordert den Staat auf, ein funktionierendes Rettungsdienstsystem bereitzustellen. Das Gutachten, das von der Björn-Steiger-Stiftung in Auftrag gegeben wurde, soll den Bund ermutigen, eine stärkere Steuerungsverantwortung zu übernehmen und auch gegen den Widerstand der Länder durchzusetzen.

Pierre-Enric Steiger, Vorsitzender der Björn-Steiger-Stiftung, kritisiert den schlechten Zustand des Rettungswesens scharf. Er betont, dass in Deutschland täglich Menschen systembedingt sterben und die Angehörigen nichts davon erfahren. Obwohl der Rettungsdienst vor 20 Jahren weltführend war, hat er kontinuierlich an Qualität verloren. Die Organisationsstrukturen seien inzwischen auf dem Niveau eines Entwicklungslandes. Steiger bemängelt, dass keine der 240 Leitstellen in Deutschland über digitale Systeme verfügt, die auf die Kommunikation mit anderen Systemen ausgerichtet sind.

Die Stiftung will sich intensiv in die politische Debatte um eine Reform des Rettungsdienstes einbringen. Diese Reform soll gemeinsam mit der Reform des Notdienstes in die parlamentarische Beratung eingebracht werden. Janosch Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen, betont, dass der Rettungsdienst Teil des Sozialgesetzbuches V werden soll, um Qualitätsvorgaben auf Bundesebene durchsetzen zu können.

Dahmen schlägt außerdem bundesweite Ersthelfer-Apps, telefonische Anleitung zur Reanimation und gemeinsame Leitstellen vor. Das geplante Gesetz soll nicht zustimmungspflichtig im Bundesrat sein, um organisatorische Vorgaben der Länder zu umgehen. Verfassungsrechtler Di Fabio unterstützt diesen Ansatz und sieht darin ein Zeichen von „vitalem Parlamentarismus“.

Eine umfangreiche Datenrecherche des SWR Data Labs zeigt, dass bundesweit entsprechende Systeme fehlen. Mindestens jeder fünfte Rettungsdienstbereich nutzt keine strukturierte oder standardisierte Notrufabfrage. Nur gut die Hälfte der Rettungsdienstbereiche verfügt über eine Leitstelle mit Qualitätsmanagementsystem. Der Rettungsdienst kommt beim plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand oft zu spät, da die Retter durch zu viele Einsätze überlastet sind, die keine echten Notfälle sind.

Eine Expertenkommission der Bundesregierung fordert wesentliche Verbesserungen in der Notfallversorgung. Das Bundesgesundheitsministerium will am Mittwoch seine Reformvorschläge vorlegen, um eine moderne und bedarfsgerechte Notfallversorgung sicherzustellen. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Janosch Dahmen bestätigt, dass neue Regeln für den Rettungsdienst noch im Parlament eingearbeitet würden, um eine qualitativ bessere Versorgung im Reanimationsnotfall zu gewährleisten.

 

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/152936/Rettungsdienst-steckt-in-einer-Systemkrise-Reform-angemahnt
https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/notfallrettung-100.html

 

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Erfolgreiches Lean Healthcare: Westfalen-Lippe setzt neue Maßstäbe

Lean Management als Antwort auf die Herausforderungen der ambulanten Patientenversorgung 

Das Management von Arztpraxen in Westfalen-Lippe steht vor wachsenden Herausforderungen, doch Lean Management zeigt sich als erfolgreiches Modell. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) führt das innovative Lean-Healthcare-Projekt als wegweisende Ergänzung zum Qualitätsmanagement ein, um die Effizienz zu steigern und Mitarbeiterzufriedenheit zu gewährleisten.

 

Hier setzt Lean Management erfolgreich an. In der Schweiz wird Lean Management schon seit Jahren erfolgreich im Krankenhaus ("Lean Hospital") und in Arztpraxen ("Lean Healthcare") eingesetzt. Das Lean-Erfolgsmodell in Westfalen-Lippe wurde auch von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) durchgeführt und erfolgreich in Praxen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe umgesetzt. "Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat die Philosophie von Lean Healthcare als Lösungsansatz herangezogen. Die Überzeugung war, dass diese Optimierungsphilosophie eine wirksame Ergänzung zum Qualitätsmanagement (QM) darstellen könne.

 

Aus diesem Grund bot sie sechs ausgewählten vertragsärztlichen Praxen die Möglichkeit, die Methoden des Lean in einem Erkundungsprojekt kennenzulernen und selbst anzuwenden. Damit nimmt die KVWL eine Vorreiterposition ein, denn ein Lean-Healthcare-Projekt in dieser Größenordnung ist bundesweit ein Novum.

 

Weitere Informationen finden Sie hier Aerzteblatt: Lean Healthcare in der ambulanten Versorgung: Ein Praxisbeispiel aus Westfalen-Lippe

Qualität, Effizienz und Patientenwohl im Gesundheitswesen durch Lean Management: Erste Lean-Hospital Zertifikate „Lean Hospital Professional“ beim Lean Hospital Camp vergeben

Erste Lean-Hospital-Zertifikate "Lean Hospital Professional" vergeben

 

Im Rahmen des Lean Hospital Camps, das vom 15. bis 17. August 2024 in Dortmund stattfand, wurden die ersten Lean-Hospital-Zertifikate "Lean Hospital Professional" vergeben. Die Teilnehmer des Camps zeigten sich begeistert von den erlernten Konzepten und Methoden.

 

Besonders erfreulich war die Möglichkeit, zwei Teilnehmern, Frau Lisa Glaser und Herrn Marx-Pyko, die begehrten Zertifikate zu überreichen. Beide hatten nicht nur am Camp teilgenommen, sondern auch das Grundlagenseminar erfolgreich absolviert, was ihnen den Titel "Lean Hospital Professional" einbrachte. Die Begeisterung und den Stolz der beiden Teilnehmer können Sie auf den beigefügten Bildern erkennen.

 

Lean Hospital - ein vielversprechendes Managementinstrument

„Die Krankenhäuser stehen vor erheblichem wirtschaftlichem Druck, da die Gesundheitskosten stetig steigen und der Wettbewerb unter den Einrichtungen zunimmt. In dieser herausfordernden Situation suchen Krankenhäuser nach Wegen, um die Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu steigern, ohne dabei die Qualität zu beeinträchtigen. Es geht darum, nicht effiziente Krankenhausprozesse zu optimieren und Schwachstellen wie lange Wartezeiten oder Übermedikation zu erkennen, die oft auf historisch gewachsene Strukturen zurückzuführen sind. Hier setzt Lean Management an und erweist sich als ein vielversprechendes Managementinstrument, das in Ergänzung zum Qualitätsmanagement und der DIN EN ISO 9001 eingesetzt wird“, so Prof. Börchers.

Das Lean Hospital Camp

Beim Lean HospitalCamp lernen die Teilnehmer die Grundlagen japanischer Managementkonzepte und die Lean-Philosophie mit ihren Grundprinzipien im Kontext des Gesundheitswesens kennen. Dies legt das Fundament für einen geschärften Blick auf effiziente Krankenhausprozesse und eine erfolgreiche Führung vor Ort. Die Absolventen sind anschließend in der Lage, Lean-Hospital-Projekte zu initiieren oder bereits laufende Projekte gezielt weiterzuführen.

 

Weitere Informationen

Lean Hospital Camp 2024
Grundlagenseminar 2024.

 

Dr. Börchers, Frau Lisa Glaser und Herrn Marx-Pyko bei der Überreichung der Zertifikate

 

Informieren Sie sich zu unserem Beratungsangebot für Krankenhaus und Pflege

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